2020 - 2025
Krisen, Wandel und Zukunftsverantwortung
Zwischen Pandemie, globalen Krisen und ökologischer Transformation

Resilienz in unsicheren Zeiten
Seit 2020 steht das Handwerk im Kammerbezirk Münster vor fundamentalen Herausforderungen – und zugleich erlebt es eine Zeit des Aufbruchs. Zwischen Pandemie, globalen Krisen und ökologischer Transformation profiliert sich die Handwerkskammer Münster als verlässliche Partnerin im Wandel: zukunftsorientiert, innovativ und gesellschaftlich engagiert.
Pandemie: Handeln unter Druck
Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie 2020 gerät auch das Handwerk unter Druck – besonders im personenbezogenen Dienstleistungsbereich. Die Gewinnung von Berufsnachwuchs gestaltet sich durch entfallene Praktika schwierig. Die HWK Münster reagiert schnell und flexibel:
- Bildung und Beratung werden digitalisiert,
- der „Corona-Effekt-Index“ macht Auswirkungen für die Handwerksbetriebe messbar.
Trotz eines kurzfristigen Rückgangs von –6,8 % bei den Ausbildungsverträgen – hauptsächlich wegen der erschwerten Nachwuchsgewinnung im Zuge der Kontaktbeschränkungen – erzielt das Handwerk 2024 wieder ein leichtes Plus von +2,7 %.

Nachhaltigkeit als Leitbild
Seit 2021 gilt Nachhaltigkeit als strategisches Kernthema:
- Mit dem Motto „Handwerk lebt Nachhaltigkeit“ setzt die HWK auf ökologische, soziale und ökonomische Verantwortung.
- Projekte wie „Grünes Gründen Münsterland“, Baumpflanzaktionen, SDG-Schulungen, ein CO₂-Bilanzierungsrechner oder das „Two4C“-Projekt zur Kreislaufwirtschaft unterstreichen die Breite des Engagements.
Das Handwerk versteht sich dabei als Träger gesellschaftlicher Transformation – von der Energiewende bis zur sozialen Inklusion.

Bildung und Fachkräfte im Fokus
Die berufliche Bildung bleibt ein durchgehendes Handlungsfeld:
- Ausbildungsbotschafter,
- der HWK-Podcast „Talentschmiede“,
- Praktikumsförderung und
- internationale Programme (zum Beispiel mit Norwegen)
unterstützen junge Menschen beim Einstieg ins Handwerk.
Zugleich setzt die HWK auf Integration und Gleichstellung – mit gezielten Projekten für Frauen im Handwerk, Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchtete.
Digitalisierung und Technologietransfer
Die digitale Transformation erfährt durch die Pandemie eine Beschleunigung – und entwickelt sich zur dauerhaften Modernisierungsstrategie:
- Mit „handwerk.digital“ und den jährlichen Digitalwochen erhalten Betriebe konkrete Hilfe bei IT-Sicherheit, Online-Marketing und KI-Einsatz.
- Innovationsprojekte wie „LasTech“, der Seifriz-Preis und Kooperationen mit der FH Münster belegen die technologische Anschlussfähigkeit des Handwerks.

Politikgestaltung mit klarer Haltung
Die HWK Münster wirkt als politische Impulsgeberin:
- für eine praxistaugliche Umsetzung des Gebäudeenergiegesetzes,
- für bürokratiearme Förderstrukturen,
- für zukunftsfähige Standortentwicklungen (zum Beispiel „Münster 2030+“).
Besonderes Augenmerk gilt dem Fachkräftemangel. Die Kammer initiiert internationale Anwerbeprojekte – etwa mit Auszubildenden aus Jordanien, Ägypten und Kamerun – und beweist so Gestaltungswillen über nationale Grenzen hinaus.
Neuer Präsident: Jürgen Kroos

Sein Anspruch:
„Wir sehen uns als Partnerin der Betriebe und Impulsgeberin zur Stärkung des Handwerks. Wir machen uns weiterhin für eine gute Mittelstandspolitik stark.“

Fazit: Zukunft wird gestaltet
2020 bis 2025 stehen für eine lernende, widerstandsfähige und verantwortungsbewusste Handwerksorganisation. Die HWK Münster setzt auf Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Fachkräftesicherung und politische Mitgestaltung – nicht als Reaktion, sondern als strategischen Gestaltungsauftrag. Das Handwerk bleibt „Wirtschaftsmacht von nebenan“ – mit globalem Denken und regionaler Verankerung.