1980 - 2000

Strukturwandel und Globalisierung

Neues Denken für eine neue Zeit

Transformation mit Verantwortung

Die letzten beiden Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts markieren eine Phase tiefgreifender Umbrüche für das Handwerk im Kammerbezirk Münster. Technologischer Fortschritt, wirtschaftliche Unsicherheit, die deutsche Wiedervereinigung und die Globalisierung prägen diese Ära.

Die Handwerkskammer Münster begleitet diesen Wandel mit:

  • strategischer Bildungsförderung,
  • engagierter Interessenvertretung und
  • klarer Positionierung als Motor für Stabilität und Fortschritt.

Mit Weitblick, Innovationskraft und gesellschaftlichem Verantwortungsbewusstsein gestaltet die HWK Münster den Strukturwandel aktiv mit – im Dienst des Handwerks und seiner Zukunft.

Führung mit Weitsicht

An der Spitze der Kammer steht Paul Schnitker, Maler-, Lackierer- und Glasermeister aus Münster. Er vertritt das Handwerk nicht nur regional, sondern auch auf Bundes- und Europaebene.

Die Hauptgeschäftsführung liegt:

  • bis 1994 bei Bernd Schulze Wierling,
  • ab 1994 bei Dr. Karlheinz Leineweber.

Gemeinsam mit dem Vorstand sorgt die Führung dafür, dass sich das Handwerk proaktiv auf neue Rahmenbedingungen einstellt und die Chancen des Strukturwandels nutzt.

1989 – Der neu gewählte Vorstand mit Hauptgeschäftsführung der Handwerkskammer: Helmut Mawick, Leo Baumann, Gerhard Löcke, Rudolf Lammert, Hermann Wiegers, Vizepräsident Christian Vogedes, Präsident Paul Schnitker, Vizepräsident Willi Ahlke, Hans Rath, Hauptgeschäftsführer Bernd Schulze Wierling, stellvertretender Hauptgeschäftsführer Dr. Karlheinz Leineweber (von links)

1999 – Vorstand und Spitze der Geschäftsführung der HWK Münster (von links): Josef Holtermann, Vizepräsident Gerhard Löcke, Hauptgeschäftsführer Dr. Karlheinz Leineweber, Laurenz Börgel, Präsident Paul Schnitker, Vizepräsident Christian Vogedes, Herbert Lechtenböhmer, Willi Scharun, Hans Rath, stellvertretender Hauptgeschäftsführer Walter Bourichter und Willi Ahlke.

1989
1999

Die 1980er: Krise trifft Innovation

Die frühen 1980er Jahre sind geprägt von:

  • Konjunkturschwäche,
  • steigender Arbeitslosigkeit,
  • hoher Inflation.

Besonders das Bau- und Ausbaugewerbe leidet unter der Rezession. Gleichzeitig entstehen neue Märkte durch:

  • den Boom in der Fahrzeugtechnik,
  • die wachsende Elektro- und Feinmechanikbranche und
  • den Ausbau des Kabelfernsehens ab 1984 – verbunden mit neuer Nachfrage in der Hausverkabelung.

Die HWK Münster reagiert gezielt:

  • Weiterbildungsprogramme,
  • technische Fortbildungen und
  • der massive Ausbau von Meisterkursen stärken die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe.

Das Handwerkskammer Bildungszentrum (HBZ) entwickelt sich zum Dreh- und Angelpunkt dieser Entwicklung.

Bildung als strategische Antwort

Mit wachsender technologischer Komplexität wird Bildung zum Schlüsselinstrument des Strukturwandels:

  • Die Zahl der Fortbildungsprüfungen steigt deutlich,
  • neue Angebote in Digitaltechnik, Elektronik und Kfz-Technik etablieren sich,
  • die überbetriebliche Ausbildung wird konsequent modernisiert.

Diese bildungsorientierte Ausrichtung ist ein Markenzeichen der Kammerführung – getragen von Paul Schnitker und Bernd Schulze Wierling.

1990er Jahre: Wiedervereinigung und neue Verantwortung

Die deutsche Wiedervereinigung 1990 stellt auch für das Handwerk einen Wendepunkt dar:

  • Bereits vor dem 3. Oktober 1990 treten 15 ostdeutsche Handwerkskammern dem ZDH bei.
  • Die HWK Münster engagiert sich früh in Aufbaupartnerschaften – konkret mit der Region Rostock.
Bundesfinanzminister Theo Weigel spricht 1991 auf dem Deutschen Handwerkskammertag in Münster.

Bildungsmöglichkeiten ausgebaut

  • 1983: Grundsteinlegung für den zweiten Bauabschnitt des Bildungszentrums
  • 1986: Fertigstellung
  • Die Handwerkskammer Münster eröffnet im Mai 1995 ihr „Zentrum für Technologie, Energie und Umweltschutz" als 3. Bauabschnitt des Handwerkskammer Bildungszentrums Münster.

  • Ein Höhepunkt: 1998 eröffnet das Bildungszentrum in Rostock, unterstützt und begleitet von der HWK Münster – ein sichtbares Zeichen der gesamtdeutschen Verantwortung.

Globalisierung und europäisches Engagement

Paul Schnitker ist nicht nur Präsident der HWK Münster, sondern zugleich Spitzenvertreter des Handwerks auf Bundesebene – unter anderem im:

  • Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH),
  • Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss,
  • Gemeinschaftsausschuss der gewerblichen Wirtschaft.

Er setzt sich für die Interessen kleiner und mittlerer Betriebe auf europäischer Ebene ein – unter anderem mit seiner „Magna Charta für den Mittelstand“.

Hand in Hand: Mit dem Handwerk in Orleans, Krakau, Eger und Rostock verbinden die Handwerkskammer Münster besondere Beziehungen. 350 Jahre Westfälischer Friede, 30 Jahre deutsch-französische Freundschaft führen die Partner 1998 in Münster zusammen.
Auf dem Höhepunkt seiner Karriere repräsentiert Schnitker (ZDH, 2.v.r.) gemeinsam mit Klaus Murmann (BDA), Otto Wolff von Amerongen (DIHT) und Tyll Necker (BDI) die deutsche Wirtschaft (v.l.).

Bilanz: Stärke durch Wandel

Die Jahre 1980 bis 2000 sind keine kontinuierliche Erfolgsstory, sondern geprägt von:

  • Wirtschaftskrisen,
  • technischen Umbrüchen,
  • veränderten politischen Ordnungen – national wie international.

Doch das Handwerk im Kammerbezirk Münster beweist, dass es fähig ist, sich neu zu erfinden, ohne seine Wurzeln zu verlieren. Die Handwerkskammer Münster wird dabei zum:

  • strategischen Berater,
  • Ausbildungsanbieter und
  • politischen Sprachrohr – weit über die Region hinaus.

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